‚Das Geheimnis‘ von Ellen Sandberg

 *Werbung - Rezensionsexemplar*

Nachdem ich auf Empfehlung meiner Mutter das Buch ‚Das Erbe‘ von Ellen Sandberg gelesen habe, musste ich auch das neuste Buch der Autorin lesen. 

‚Das Geheimnis‘ von Ellen Sandberg und erschienen im Penguin Verlag.

https://www.penguinrandomhouse.de/Rezensionen/526215/Seite2.rhd#pagingContent

München, 2020. Ulla ist eine starke Frau, obwohl sie es nie leicht hatte. Ihre Mutter Helga verließ sie als Neunjährige. Warum? Das weiß sie bis heute nicht. Helga ist der dunkle Fleck auf Ullas innerer Landkarte. Erst als das Leben sie auf den Moarhof am Chiemsee zurückführt, entdeckt sie, dass dort Antworten auf sie warten – auf Fragen, die sie jahrelang verdrängt hat.

Moosleitn am Chiemsee, 1975. Helga lebt in einer Kommune auf einem idyllisch gelegenen Bauernhof. Als Künstlerin ist sie für ihre düsteren Werke bekannt, deren wahre Bedeutung sich niemandem erschließen. Denn nur sie weiß, welche Erinnerungen sie quälen. Und dass sie als junge Frau eine Entscheidung treffen musste, die sie sich bis heute nicht vergeben kann. 

Im Mittelpunkt stehen zunächst zwei Frauen: Mutter Helga und deren Tochter Ulla, welche ab ihrem 9. Lebensjahr ausschließlich bei ihrem Vater aufwuchs. Helga hatte bis auf gelegentliche Briefe den Kontakt abgebrochen, worüber Ulla niemals hinweggekommen ist. Leider konnte sie auch als Erwachsene die Umstände nicht mehr aufklären, da ihre Mutter bereits 1975 durch einen Unfall ums Leben kam. Ulla war damals erst 15 Jahre alt. Die Ungewissheit hat ihr Leben in vielen Bereichen geprägt, oft sehr unbewusst. So ist zum Beispiel das Verhältnis zu ihrer eigenen Tochter Sandra sehr angespannt. Als Ulla sich kurz vor ihrem 60. Geburtstag entschließt, einige Wochen im früheren Haus ihrer Mutter zu verbringen, findet sie dort unerwartet Antworten auf ihre zahlreichen Fragen. Und eine erschreckende Geschichte offenbart sich, deren Tragweite und Auswirkungen leider enorm sind. 

Wer die Romane Ellen Sandbergs kennt, der weiß, dass sie eine Meisterin darin ist, Familien- und Spannungsroman zu verbinden. Auch ihr neuer Roman überzeugt durch psychologisch ausgefeilte Protagonisten und einen Spannungsbogen, der dem eines guten Krimis gleicht.

Das Ende ist zugleich gefühlvoll, knallhart und genau richtig, dieses Buch wird sicherlich noch länger in meinem Kopf herumspuken und mich nachdenklich machen. Richtig gut gefallen hat mir auch die Art und Weise, wie die Autorin Helgas Kunst beschrieben hat, die Rolle, die dies für die Geschichte spielte. Kunst als Mittel zur gleichzeitigen Selbstzerstörung und Befreiung, Berufung und Zwang zugleich. Gefühle, die sie nicht zulassen konnte, hat die Künstlerin in Farben und Akte verpackt, wahrscheinlich immer in der Hoffnung, sie damit verarbeiten zu können.

Ich bin von dem Buch begeistert, allerdings fand ich den Vorgänger einen Tick spannender! 

Daher 4 von 5 Sternen!




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