„Risottostraße 7“ von Judith Allert

Willkommen in der Risottostraße 7 – Wo Alltag zu Abenteuer wird und ein Minischwein für gute Laune sorgt

Manchmal stolpert man über ein Buch, und noch bevor man es aufschlägt, weiß man: Das passt einfach zu uns.

So war es bei „Risottostraße 7“ von Judith Allert und Simona M. Ceccarelli. Schon das fröhlich-bunte Cover macht Lust auf Geschichten, Lachen und gemeinsames Lesen – und ganz ehrlich: Passt das Buch nicht allein farblich schon perfekt ins Kinderzimmer?

Aber es ist natürlich mehr als ein hübscher Farbtupfer im Regal. Risottostraße 7 ist ein echtes Vorlesebuch-Schätzchen: charmant, herzerwärmend und so voller Leben, dass man beim Lesen das Gefühl hat, direkt in die Geschichte einzuziehen. Tür auf, Schuhe aus, und schon ist man mittendrin in einer liebenswerten Hausgemeinschaft, die für kleine (und große) Leserinnen und Leser im Nu zur zweiten Familie wird.

Ein Haus, viele Geschichten – und mittendrin: Moppel, das Minischwein

In einem alten, wunderbar gemütlichen Stadthaus in der Risottostraße 7 wohnen vier Familien – bunt gemischt, wie das Leben eben ist:

Da ist Lilly mit ihrer Mutter Anja, Pelle und Mila mit ihren Eltern, Jonas mit seinen beiden Papas und Lieselotte und Bruno, die nicht nur eine Schmökerbude betreiben, sondern auch noch ein Minischwein namens Moppel ihr Eigen nennen.

Und dieses Minischwein hat es in sich – es schmatzt, schnauft, sorgt für Chaos, Schmunzler und jede Menge gute Laune.

Die Hausbewohner nennen sich selbst liebevoll „die Risottos“ – und genau dieses Gefühl von Zugehörigkeit, Unterstützung und Miteinander zieht sich durch alle 15 Geschichten dieses Buches. Vom verschwundenen Schokobrötchen bis zur spontanen Monsterparty – hier wird der Alltag zur kleinen Bühne für große Abenteuer.

Vielfalt, Toleranz und ganz viel Herz

Was Risottostraße 7 von vielen anderen Vorlesebüchern unterscheidet, ist die gelebte Vielfalt. Ob klassische, alleinerziehende oder gleichgeschlechtliche Familien – hier ist jede Konstellation willkommen. Und das Beste: Es wird nicht groß thematisiert oder erklärt. Es ist einfach da, selbstverständlich, normal. So wie es im echten Leben auch sein sollte.

Judith Allert schafft es, mit leichter Feder große Themen wie Toleranz, Zusammenhalt, Nachhaltigkeit und Hilfsbereitschaft ganz unaufgeregt und kindgerecht zu erzählen.

Da wird gemeinsam entrümpelt, ein Flohmarkt organisiert und der Erlös gespendet. Spinnen werden plötzlich liebenswert. Und Rollenklischees? Die kommen hier höchstens ins Wanken.

Vorlesen mit Mehrwert – Geschichten, die nachklingen

Die Geschichten sind genau richtig lang für die abendliche Vorleserunde oder die kleine Auszeit am Nachmittag.

Sie sind in sich abgeschlossen, sodass man immer mal wieder eine „Zwischen-den-Tagen-Geschichte“ einschieben kann. Gleichzeitig wächst einem die Hausgemeinschaft so sehr ans Herz, dass man am liebsten gleich alle 15 Kapitel in einem Rutsch lesen möchte.

Der besondere Clou: Das Buch beginnt mit einer Vorstellung aller Bewohner und endet mit einem Querschnitt durchs Haus – ein liebevoll gestaltetes Extra, das Kindern (und Erwachsenen!) hilft, sich zu orientieren und sich in der Risottowelt schnell zu Hause zu fühlen. Und wer würde nicht gern mal durch die Schmökerbude stöbern?

Fazit: Ein Haus zum Liebhaben – und ein Vorlesebuch für die Seele

Risottostraße 7 ist ein wunderbar warmherziges Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahren – voller Humor, Lebensfreude, liebevoller Charaktere und echter Alltagsnähe.

Es zeigt, wie schön es ist, wenn Menschen füreinander da sind, wenn Nachbarschaft mehr ist als eine Klingel nebenan und wenn sogar ein Minischwein wie Moppel dazugehören darf.

Ein echtes Herzensbuch, das zum Immer-wieder-Lesen einlädt – und vielleicht sogar ein bisschen dazu inspiriert, das eigene Haus mit neuen Augen zu sehen: als Ort, an dem Gemeinschaft, Vielfalt und ein bisschen Chaos das Leben einfach schöner machen.