'Unsere kleine Insel', geschrieben von Rüdiger Bertram


*Werbung Rezensionsexemplar*
Ich darf Euch wieder ein tolles Buch vorstellen, 
das Lust auf Urlaub und Meer macht. 
'Unsere kleine Insel', geschrieben von Rüdiger Bertram und illustriert von Karin Lindermann.

Nele ist 8 Jahre alt und ist vor einem Jahr mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Ole von Köln zu Opa und Oma auf die Hallig gezogen. Ihre große Schwester Anna, besucht sie nur am Wochenende, denn in der Woche geht sie auf dem Festland ins Internat. Die Halligschule ist so klein, dass alle Kinder in einem Raum sitzen und nur die unteren Klassen dort unterrichtet werden; mit Ausnahme von Torben. Der ist schon  zwölf, aber da er fast nicht spricht, darf er doch bleiben und nimmt regelmäßig an Videounterricht mit anderen Kindern teil. Wenn Nele ihre beste Freundin Lisa ärgern will, spricht sie von „unserer Insel“, dann wird diese immer ganz wütend, so wie jetzt! Jetzt haben sich die beiden nämlich richtig gestritten und sprechen eigentlich nicht mehr miteinander, aber wenn es nur so wenige Bewohner an einem Ort gibt, dann muss man sich natürlich immer wieder schnell vertragen; sonst wäre es ja langweilig. Viel verdienen kann man auf so einer Hallig nicht. Daher arbeitet auch Lisas Mutter die Woche über auf dem Festland. Täglich pendeln kann man nicht, da die Fähre von den Gezeiten abhängt und damit zeitlich sehr schwankend fährt. Mit der Fähre kommen auch die Touristen, die die Hallig so urig finden, aber für Nele und Lisa ist es ihr zu Hause und der aufregendste Ort der Welt!

Ein sehr entschleunigter Einblick in den Kinderalltag in einer kleinen Gemeinschaft in enger Verbindung mit der Natur, die dieser Lebensweise auch viel Respekt entgegenbringt. Bisweilen wird nur ein wenig über einige Touristen verhalten die Nase gerümpft. Sehr zu empfehlen für alle Liebhaber von Büllerbü und den Kindern aus dem Möwenweg, also all jene, die auch gut einmal auf Drachenangriffe, Piraten oder ähnliches verzichten können, die aber das starke Gefühl von Gemeinschaft und Lebensfreude lieben. Aber was gibt es überhaupt auf einer Hallig? Was machen diese vom Land in die Großstadt Flüchtenden auf so einer Hallig? Was macht man da so allgemein? Man kann dort Fahrrad fahren und sicher sein, dass es nicht geklaut wird und auch der Verkehr ist ziemlich übersichtlich, aber zugelassen! Kleine Kanäle durchziehen das Land und nachts ist es stockdunkel, da es keine Straßenlaternen gibt. Daher braucht man dringend Taschenlampen wenn man unterwegs ist. Das Buch weckt in mir Erinnerungen an die tollen Bücher aus Bullerbü, naturnah, gemütlich und kinderfreundlich! 

„Unsere kleine Insel“ ist aus Neles Sicht geschrieben. Sie erzählt in der Ich-Perspektive verständlich, abwechslungsreich und sehr anschaulich. Beim Lesen hat man fast das Gefühl, sie spricht einen persönlich an. Für Kinder gut zu verstehen und nachzufühlen. Zum Vorlesen lohnt sich das Buch sogar schon für die Kleinen, da die Kapitel kurz und großzügig illustriert sind. Die Illustrationen von Karin Lindermann sind sehr liebevoll und fröhlich. Sie machen gute Laune und vermitteln einem das in Coronazeiten nötige Urlaubsgefühl! Man sieht schon den Wind und die Möwen die Kinder umwehen/umkreisen.

Wir fanden das Buch von Rüdiger Bertram klasse und haben es sehr gerne gelesen. Für uns war es definitiv „Leseglück“, wie ein Urlaub auf dem Bauernhof - oder eben am Meer. Es muss gar nicht immer nur „Aktion“ sein und sich um Monster, Superhelden oder Dinos drehen. Manchmal darf ruhig alles etwas beschaulicher und langsamer zugehen und dann ist dieses Buch genau das Richtige. Eine Geschichte für alle, die das Meer lieben!


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