Heiko Wolz – Minecraft: Creeper – bis es knallt!

Heiko Wolz – Minecraft: Creeper – bis es knallt!

(MINECOMIC 1 – Comic für Fans von Minecraft)


Eigentlich hatte ich für diesen Sonntagabend einen ruhigen, wohlgeplanten Blogpost im Sinn. Doch dann, gegen halb zehn, marschierte mein Sohnemann die Treppe hinunter, die Augen halb müde, halb euphorisch, und verkündete – mit dem Mut eines Kindes, das sich darauf einstellt, für nächtliches Lesen Ärger zu kassieren –, dass er unbedingt über das Buch sprechen müsse, das er gerade heimlich verschlungen hatte. Tja, was soll ich sagen? Wenn ein Buch selbst meinen Nachwuchs, der sonst beim Lesen ungefähr so viel Enthusiasmus zeigt wie ein Creeper in einer Blumenwiese, so sehr begeistert, dann muss ich darüber schreiben.


Worum geht’s?

In Minecraft: Creeper – bis es knallt! begleiten wir Stefan, Anna und den Zombie Brokkoli – ein Name, den man sich nicht ausdenken könnte, selbst wenn man von einem TNT-Block erwischt wird – bei einem Abenteuer, das jedes Minecraft-Herz höherschlagen lässt. Ein großes Feuerwerk soll das Dorf erleuchten, aber Schwarzpulver ist Fehlanzeige. Die einzige Lösung? Ab ins Tal der Creeper, diese explodierenden Nervensägen farmen und hoffen, dass das Timing stimmt – denn sonst gibt es statt eines Feuerwerks nur eine saftige Bruchlandung.


Für wen ist das Buch?

Kinder, die Minecraft lieben, werden hier vor Begeisterung „Redstone-Räder“ schlagen. Aber auch Eltern wie ich, die in der Welt von Creepern, Zombies und Diamantspitzhacken nicht so ganz zu Hause sind, werden schnell merken: Das Buch versteht sich darauf, eine Brücke zu schlagen. Es ist humorvoll, temporeich und lässt kleine Leser*innen eintauchen, ohne zu überfordern.


Mein Sohn sagt:

„Der Zombie Brokkoli ist so cool, Mama! Und Stefan und Anna machen so lustige Sachen, aber die Creeper sind echt nervig. Also wie immer bei Minecraft.“


Und damit ist eigentlich schon alles gesagt: Das Buch schafft es, die bekannten Elemente des Spiels in eine spannende, kindgerechte Story zu packen. Die kurzen, comicartigen Texte sind perfekt für „Lesemuffel“, und die Illustrationen helfen, die Fantasie anzukurbeln – oder die Pixelwelt gleich ganz zu ersetzen.


Warum dieses Buch (mich) begeistert:

Kinderliteratur ist heutzutage eine ganz andere Welt als früher, wo man entweder brav Karl May las oder auf die Strafe der Eltern wartete. Jetzt gibt es Bücher, die sich an die Interessen der Kinder anpassen. Und wenn Comics früher vielleicht als „nicht richtiges Lesen“ abgestempelt wurden, dann beweist Minecraft: Creeper – bis es knallt! das Gegenteil. Hier geht es nicht um Feuerwehrmänner, Dinosaurier oder die zehnte Baustelle – hier geht es um das, was Kinder tatsächlich lieben: Minecraft.


Ein Buch für echte Fans:

Besonders schön finde ich, dass das Buch einen tollen Einstieg ins eigenständige Lesen bietet. Gerade für Kinder, die mit Büchern eher auf Kriegsfuß stehen, sind die Minecraft-Referenzen ein Türöffner. Mein Sohn, sonst mehr im „Controller-Modus“ als mit einem Buch in der Hand, konnte gar nicht genug bekommen und hat es mir (gefühlt) fast Szene für Szene nacherzählt.


Mein Fazit?

Minecraft: Creeper – bis es knallt! ist ein kleines Feuerwerk im Bücherregal. Es bringt Kinderaugen zum Leuchten, lässt Eltern schmunzeln und beweist, dass Lesen genauso spannend sein kann wie das nächste große Minecraft-Abenteuer.


Und wer weiß? Vielleicht wird mein Sohn ja wirklich eines Tages Buchblogger – oder zumindest ein leidenschaftlicher Leser. Aber bis dahin nehme ich gern jede Nachtlese-Anekdote, die er mir stolz erzählt.


Ein Buch, das knallt – ganz ohne Creeper-Explosionen im Wohnzimmer.