Ein britisches Krimivergnügen mit originellem Konzept

Ein britisches Krimivergnügen mit originellem Konzept, Das ‚Mörderarchiv-Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Sie hatte recht.‚ von Kristen PerrinDie Mörderarchiv-Reihe, Band 1!

https://www.rowohlt.de/buch/kristen-perrin-das-moerderarchiv-9783499012655

Klappentext:

Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Sie hatte recht. Und sie hat vorgesorgt. Frances Adams war siebzehn Jahre alt, als ihr eine Wahrsagerin prophezeite, dass man sie ermorden würde. Ihr Leben lang nahm niemand Frances ernst. Bis sie nun, sechzig Jahre später, tatsächlich ermordet wird! Frances hat jedoch vorgesorgt: Erstens hat sie auf ihrem herrschaftlichen Landgut in Dorset ein besonderes Archiv angelegt, das jeden Dorfbewohner aufführt, den sie für verdächtig hielt. Zweitens hat sie ein Testament hinterlassen: Wer den Mordfall löst, erbt alles. Wird es ihre Großnichte Annie oder der fiese Stiefneffe schaffen? Annie, die ihre schrullige Tante nie kennengelernt hat, scheint im Nachteil. Doch ein Tagebuch von Frances aus den Sechzigerjahren könnte Licht ins Dunkel bringen. Annie kombiniert: Mehr als ein Dach in Castle Knoll verbirgt ein Geheimnis – doch welches birgt ein mörderisches?

„Das Mörderarchiv-Tante Frances dachte immer, dass sie eines Tages umgebracht wird. Sie hatte recht.“ hat mich sofort mit seiner originellen Idee der Mordaufklärung gefesselt. Kristen Perrin erschafft eine typisch britische Atmosphäre, die sowohl charmant als auch fesselnd ist. 

Perrin gelingt es meisterhaft, das Setting von Castle Knoll und das englische Herrenhaus lebendig werden zu lassen. Die detailreichen Beschreibungen und die malerische Kulisse erzeugen eine authentische britische Krimiatmosphäre, die sofort einnehmend ist.

Die Figuren sind facettenreich und teils recht skurril, was den Lesegenuss erhöht. Besonders Annie, die zunächst naiv wirkt, entpuppt sich als kühne Ermittlerin mit logischem Verstand. Die Nebenfiguren sind ebenfalls gut ausgearbeitet, wobei ein übersichtliches Personenregister hilfreich gewesen wäre, um die zahlreichen Charaktere besser zu überblicken.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: Frances’ Leben ab 1966, dargestellt durch ein Tagebuch, und die Gegenwart, in der Annie nach dem Mörder sucht. Diese Struktur sorgt für spannende Rückblicke und eine kontinuierliche Entfaltung der Handlung. Der leichte, beschreibende und unterhaltsame Erzählstil von Kristen Perrin macht das Lesen zum Vergnügen.

Obwohl die Spannung eher unterschwellig ist, sorgen kleine Gruseleffekte und unerwartete Wendungen für einen ständigen Nervenkitzel. Die Ermittlungen und die verschiedenen Hinweise machen das Miträtseln spannend, auch wenn die große Anzahl an Verdächtigen die Auflösung etwas erschwert.

„Das Mörderarchiv“ ist eine unterhaltsame Krimilektüre mit britischem Flair und einer originellen Grundidee. Die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere und die fesselnde Atmosphäre machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Annie ist eine sympathische Protagonistin, die durch ihren kühlen Kopf und logischen Verstand überzeugt. Insgesamt bietet der Krimi eine gelungene Mischung aus Spannung, Humor und britischem Charme, die Lust auf mehr macht. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.

Von mir erhält „Das Mörderarchiv“ 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.