"Der Pfad des Zorns" von Neil Lancaster - Ein Thriller, der den Zorn weckt

Der Pfad des Zorns“ klingt zunächst vielversprechend: Ein komplexer Fall mit zwei scheinbar unzusammenhängenden Todesfällen, eine finstere Verschwörung innerhalb der Strafverfolgungsbehörden und ein gefangener Krimineller, der aus seiner Zelle heraus operiert. Alles Zutaten, die einen packenden Thriller versprechen. Doch leider bleibt das Buch weit hinter den Erwartungen zurück.

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Schon der Einstieg ins Buch fiel mir schwer. Die Geschichte zieht sich anfangs wie Kaugummi, und ich hatte Mühe, mich in die Handlung einzufinden. Es dauerte lange, bis überhaupt Spannung aufkam, und als sie endlich da war, hatte ich schon fast das Interesse verloren. So etwas ist für einen Thriller ein Todesurteil.

Die Charaktere, allen voran Max Craigie, wirkten auf mich blass und wenig greifbar. Man merkt zwar, dass der Autor sich bemüht hat, tiefgründige Figuren zu schaffen, doch dieses Vorhaben scheitert. Es fehlt an emotionaler Tiefe und an Momenten, die die Figuren lebendig und real wirken lassen. Stattdessen bleiben sie über weite Strecken oberflächlich und kaum wiedererkennbar.

Auch der Schreibstil konnte mich nicht überzeugen. Während Neil Lancaster es durchaus schafft, detaillierte und atmosphärische Passagen zu kreieren, verliert er sich oft in langatmigen Beschreibungen und unnötigen Details. Diese hätten vielleicht besser in einen atmosphärischen Krimi gepasst, aber in einem Thriller erwartet man doch eher einen straffen und mitreißenden Erzählfluss.



Es ist wirklich schade, denn das Potential für einen spannenden Pageturner war definitiv vorhanden. Doch stattdessen wirkt „Der Pfad des Zorns“ wie ein unausgereiftes Stück, das weder die Spannung noch die Tiefe bietet, die man von einem Thriller dieses Kalibers erwarten würde.

Leider kann ich dem Buch daher nur 2 von 5 Sternen geben. Für Fans der Reihe mag es trotzdem einen Blick wert sein, aber für alle anderen gibt es sicherlich bessere Alternativen auf dem Thriller-Markt.