Meine Lieblingssenioren ermitteln wieder…

  *Werbung - Rezensionsexemplar*

Endlich hab es geschafft und den dritten Teil des Donnerstagsmordclub gelesen, die Reihe ist so britisch. Einfach nur herrlich und deshalb empfehle ich dazu Earl Grey-Tee und Scones mit Clotted Cream, dazu eine Kuscheldecke und ab in die Sonne. Nach dem Weltbestseller Der Donnerstagsmordclub der dritte Fall für das scharfsinnigste Seniorenquartett der Krimigeschichte.

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel‘ geschrieben von Richard Osman und erschienen bei Ullstein Taschenbuch.

https://www.ullstein.de/werke/der-donnerstagsmordclub-und-die-verirrte-kugel/paperback/9783471360521

Über einen Mangel an ungelösten Mordfällen kann sich der Donnerstagsmordclub wahrlich nicht beklagen. Darunter auch: der Fall Bethany Waites. Die junge Journalistin wurde vor fast zehn Jahren ermordet, weil sie den Strippenziehern eines riesigen Steuerbetrugs zu nahegekommen war. Kaum haben Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim angefangen zu ermitteln, wird aus dem cold case sehr schnell ein brandheißer. Dann wird auch noch Elizabeth entführt, und ihr Widersacher stellt sie vor eine unangenehme Wahl: töten oder getötet werden. Eine verzwickte Situation. Aber die sind ja zum Glück das Spezialgebiet des Donnerstagsmordclubs.

Nur, an alle, die beim Buch 3 einsteigen, es lohnt sich zuerst das Erste zu lesen. Dort werden die Protagonisten vorgestellt, hier geht es ohne Naht weiter. Darüber bin ich sehr froh, denn ich mag keine Bücher, die selbst beim 15.Band noch jeden einzelnen Protagonisten ausführlich erklären. Der dritte Teil ist flüssig geschrieben, die Personen wirken lebendiger. Ihr Leben ist, auch wenn es alltäglich scheint, interessant, weil sie jeden Tag genießen. Elizabeth, Joyce, Ibrahim und Ron sind alle zwischen 70 bis 80 Jahre alt, doch sie nehmen Teil an den Geschenissen. Sie geben nicht auf, sind neugierig und aktiv. Körperlich sind sie fit (nicht ganz), geistlich auch (nicht ganz). Sie nehmen die Ereignisse mit Humor, sie sind spitzzüngig, sie ärgern sich, ihre Charaktere sind so verschieden, dass sie perfekt zusammenpassen.

Wenig überraschend bleibt Osman hier dem Erfolgsprinzip seiner ersten Krimis treu und so gibt es erneut die klassischen “cozy crime”-Zutaten: sympathische und etwas schrullige Hauptfiguren, ein eher gemütliches Erzähltempo, eine weitestgehend entspannte Atmosphäre und eine gute Portion Humor. Somit spricht der Autor hier wie schon bei den Vorgängern ein breites Publikum an, denn die Geschichte ist einerseits seriös und auch ambitioniert genug, um anspruchsvollere Leser bei Laune zu halten, verzichtet dabei jedoch auf unschöne Grausamkeiten.

Aber genug geschwärmt von den ganzen Persönlichkeiten. Auch der Mordfall, mit dem sich die Protagonisten befassen, ist überaus spannend und hat mir viel Raum für eigene Spekulationen gelassen. Bis zum Schluss war der Fall sehr spannend und auch sehr abwechslungsreich, denn mancher Bösewicht hat sich dann doch noch in mein Herz geschlichen.

Für mich war dieses Buch wieder ein absolutes Herzensbuch und ich kann es nur jedem empfehlen, der gerne Krimis liest, aber nicht immer nur Blut und großes Drama erleben möchte. 


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