Kennt ihr das auch? Diese berühmt-berüchtigten Familienfahrten, die eigentlich ganz harmlos starten sollen – und dann irgendwie völlig aus dem Ruder laufen? Genau da setzt das neue Buch von Marc-Uwe Kling an, herrlich illustriert von Astrid Henn: „Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat“ – der fünfte Band der genialen Reihe Trubel bei Tiffany.
Schon der Titel lässt erahnen, dass hier kein gewöhnlicher Ausflug bevorsteht. Und ganz ehrlich: Es ist genau so chaotisch, absurd und urkomisch, wie man es sich vorstellt.
Großtante Ilse heiratet. Zum vierten Mal. Und natürlich muss die ganze Familie hin – mit dem Auto, nach Wuppertal. Das ist für Tiffanys Eltern selbstverständlich, auch wenn die Begeisterung sich bei allen in Grenzen hält.
Mama kämpft schon beim Packen mit den Nerven, Papa ärgert sich über einen Kratzer im Auto, Oma sucht ihr Handy (und verliert zwischendurch gefühlt alles andere), Opa will eigentlich lieber mit dem Zug fahren, und Tiffanys große Schwester hat ganz eigene Teenager-Probleme.Nur Tiffany selbst ist wie immer voller Vorfreude – das kleine Herz der Familie, neugierig, unerschrocken und mit einer ordentlichen Portion kindlicher Weisheit ausgestattet. Wäre da nicht ihr Bruder Max, der nach einer „Party bei einem Freund“ etwas blass um die Nase ist. Und schon nach kurzer Zeit wird klar: Diese Fahrt wird keiner so schnell vergessen …
Marc-Uwe Kling beweist einmal mehr, dass er ein Meister darin ist, Familienalltag mit einem liebevoll-satirischen Blick zu erzählen. Sein Humor trifft mitten ins Herz – mal augenzwinkernd, mal herrlich übertrieben, aber immer mit so viel Wärme, dass man beim Lesen einfach nur lacht. Kinder verstehen die Situationskomik, Eltern schmunzeln über die vielen kleinen Seitenhiebe auf den ganz normalen Wahnsinn des Familienlebens.
Die Dialoge sprühen vor Witz und Tempo, und Astrid Henns farbenfrohe, wunderbar chaotische Illustrationen machen das Ganze zu einem echten Erlebnis. Man entdeckt auf jeder Seite kleine Details, die perfekt zum Text passen und die Geschichte noch lebendiger machen.
Besonders schön finde ich, wie die Figuren in all ihrem Durcheinander trotzdem liebenswert bleiben. Ja, sie sind überzeichnet – aber jeder von uns erkennt sich irgendwo wieder. Die überforderte Mutter, der genervte Vater, die Großeltern, die mit eigenen Macken glänzen, und mittendrin Kinder, die das Chaos mit Gelassenheit und Humor ertragen.
Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat ist wieder ein Volltreffer. Ein Buch, das man laut vorlesen sollte, weil es beim gemeinsamen Lesen doppelt so viel Spaß macht. Es ist laut, bunt, chaotisch – aber auch herzenswarm, ehrlich und so nah am echten Familienleben, dass man sich manchmal fragt: „Moment mal … hat Marc-Uwe Kling vielleicht heimlich in unserem Auto mitgehört?“ 😄
Für uns ist dieser Band wieder ein absolutes Highlight. Eine Geschichte, die zeigt, dass Familienchaos eben dazugehört – und dass man am Ende über fast alles lachen kann.
Ein großartiges Buch für Kinder ab etwa 6 Jahren, das auch Eltern garantiert zum Kichern bringt. Familienwahnsinn pur – zum Vorlesen, Mitlachen und Wiedererkennen! 🚗💨
