‚Nicht ein Wort zu viel‘, von Andreas Winkelmann.
https://www.rowohlt.de/buch/andreas-winkelmann-nicht-ein-wort-zu-viel-9783499007521
Wenn jedes Wort über Leben und Tod entscheidet – so lautet der Ausgangspunkt für Andreas Winkelmanns neuen Thriller. Die Prämisse ist sofort packend: „Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben.“ Was nach einem makabren Scherz klingt, wird für die Protagonistin Faja zur erschreckenden Realität. Als sie ihren Kollegen Claas gefesselt und geknebelt auf dem Bildschirm sieht, trifft sie die grausame Botschaft mit voller Wucht. Wer steckt hinter dieser perfiden „Challenge“, und warum ist Faja das Ziel? Die Fragen türmen sich schnell auf, und die Spannung nimmt Fahrt auf.
Die Idee mit den fünf Wörtern, die über Leben und Tod entscheiden, fand ich wirklich gut und spannend. Der Hintergrund dieser Challenge war für mich neu und hat mich sofort neugierig gemacht. Leider konnte der Thriller diesen starken Anfang nicht durchgehend halten.
Im Vergleich zu anderen Büchern von Andreas Winkelmann hat „Nicht ein Wort zu viel“ für mich eher schwächer abgeschnitten. Besonders die erste Hälfte des Buches hat mich nicht wirklich überzeugt. Die Handlung plätschert eher dahin und wirkt für einen Thriller erstaunlich zahm. Einige Aktionen der Protagonisten erschienen mir wenig logisch und eher flach, was mich immer wieder aus der Geschichte herausgerissen hat. Auch die Spannung ließ zu wünschen übrig, und ich hatte das Gefühl, die Story recht schnell durchschauen zu können.
In der zweiten Hälfte nahm die Handlung dann zum Glück etwas an Fahrt auf und ging stärker in Richtung Thriller, wie ich es von Winkelmann gewohnt bin. Leider konnte mich das Ende dennoch nicht wirklich überzeugen. Das Motiv des Täters wirkte auf mich zu konstruiert und klischeehaft, als dass es wirklich überraschen konnte. Hier hätte ich mir etwas mehr Raffinesse und Tiefe gewünscht.
„Nicht ein Wort zu viel“ hat eine spannende Grundidee, die aber im Verlauf des Buches nicht ihr volles Potenzial entfalten konnte. Während die zweite Hälfte etwas aufholt, bleibt das Ende für mich enttäuschend und vorhersehbar. Andreas Winkelmann hat mit diesem Buch solide Unterhaltung geliefert, aber es reicht für mich nicht an seine stärkeren Werke heran. Daher gibt es von mir 3 von 5 Sternen. Wer Winkelmann-Fan ist, wird sicher einige spannende Momente finden, aber ich würde es nicht als sein bestes Werk bezeichnen.