Theresa Bell – Sepia 2: Sepia und die Verschwörung von Flohall

Was passiert eigentlich, wenn Mama Bücher liebt?

Dann liegt es nahe, dass auch die Kinder von dieser Liebe angesteckt werden – zumindest manchmal. Bei uns zu Hause ist es momentan unser Großer, der immer öfter ein Buch in der Hand hält, sich für Geschichten begeistert und voller Neugier durch die Seiten blättert. Besonders spannend findet er die Fantasyromane, die ich selbst verschlinge – und vor allem die wunderschön gestalteten Farbschnitte haben es ihm angetan. 


Kein Wunder also, dass die Freude groß war, als endlich Theresa Bell – Sepia 2: Sepia und die Verschwörung von Flohall bei uns ankam. Eine Reihe, die in Sachen Magie, Geheimnisse und Atmosphäre schon erstaunlich nah an die Geschichten heranreicht, die ich sonst für mich selbst lese.


Ein fantastisches Fantasy-Abenteuer für junge Träumer und mutige Entdecker ab ca. 10 Jahren.


Nach dem gelungenen Auftakt kehren wir mit Sepia und die Verschwörung von Flohall zurück in eine Welt, die von Tinte, Zauber und alten Legenden lebt. Über ein Jahr ist Sepia nun schon in Flohall – dieser Stadt, in der Bücher nicht nur gelesen, sondern gelebt werden. In der Tinte mehr kann als nur Wörter formen und in der jedes Schriftstück sein eigenes Geheimnis zu haben scheint. Sepia steht kurz vor ihrer ersten großen Prüfung als Lehrling und freut sich auf die festliche Jahreszeit, in der unter anderem ein Maskenball und das legendäre Funkelfest anstehen.


Doch hinter der festlichen Fassade brodelt es gewaltig: Texte verändern sich wie von Geisterhand, seltsame Wesen tauchen auf und verschwinden wieder, und eine düstere Vergangenheit scheint langsam aber sicher ihren Weg zurück in die Gegenwart zu finden. Die Ruhe von Flohall trügt, und Sepia und ihre Freunde Niki und Sanzio geraten schneller als gedacht in einen neuen Strudel aus Rätseln, verborgenen Wahrheiten und magischen Ereignissen.


Was wir besonders mochten?

Theresa Bell versteht es, ihre Geschichte in eine zauberhafte Sprache zu kleiden. Ihre Worte fließen wie Tinte über die Seiten – manchmal geheimnisvoll, manchmal zart, oft spannend, und immer mit einem Hauch Magie. Die Handlung ist fesselnd, aber nie zu überladen. Besonders gelungen fanden wir, dass trotz aller Spannung immer wieder Raum bleibt für kleine Pausen voller Wärme und Freundschaft – Momente, in denen man sich beim Lesen richtig wohlfühlt. Die Szene mit dem Wandertheater, das von Drachen, Tintenzauber und alten Geschichten erzählt, war für uns eines der absoluten Highlights – fantasievoll, lebendig und einfach wunderschön erzählt.


Auch mein Großer war völlig in den Bann gezogen. Immer wieder haben wir gemeinsam überlegt, was wohl hinter den rätselhaften Ereignissen steckt, ob das alte Buch „Das Herz von Flohall“ wirklich der Schlüssel zu allem ist – und was es mit dem Spiegelwesen aus „Nestors Nussschale“ auf sich hat. Es war ein richtiges Leseerlebnis – und am Ende ein großes Staunen, als sich all die kleinen Hinweise wie von Zauberhand zu einem stimmigen Ganzen gefügt haben.



Unser Fazit:

Sepia und die Verschwörung von Flohall ist eine wunderbare Fortsetzung, die junge Leser mit einer cleveren Mischung aus Magie, Freundschaft, Rätseln und einem Schuss Nostalgie begeistert. Theresa Bell schafft es, kindgerechte Fantasy zu erzählen, ohne zu verniedlichen – klug, spannend und atmosphärisch dicht. Ein echter Leseschatz für neugierige Abenteurer ab etwa 10 Jahren – und für alle, die Bücher lieben, in denen Worte lebendig werden.


Große Vorfreude auf Band 3 – und eine klare Leseempfehlung von uns!