Weißklee – die trügerische Plage im Blumenparadies

Ach, unser Garten. Ein echtes Paradies. Bunt, wild, bienenfreundlich, voller Duft und Summen. Ein Ort, an dem Kinder barfuß durch das Gras tollen, die Vögel zwitschern und die Gießkanne mehrmals täglich zum Einsatz kommt, weil wir alle Pflanzen lieben – wirklich alle! …Naja, fast alle.

Denn dann ist da noch: der Weißklee.

Ja, Weißklee. Dieses unschuldig aussehende Pflänzchen, das sich mit geradezu olympischem Ehrgeiz durch unsere Wiese zieht. Wie ein grüner Ninja, der sich im Gras tarnt und dann… zack – die Falle schnappt zu. Oder besser gesagt: die Biene. Denn die hat da ja auch was zu tun.

Und wenn ich eins sagen kann: Unsere Bienen lieben diesen Klee. LIEBEN! Als hätten sie alle Blumen im Beet nur mal so zum Warmfliegen besucht, bevor sie es sich – natürlich – auf der Wiese gemütlich machen. Genau dort, wo Kinderfüße todesmutig barfuß durch die Gegend jagen. Fußball! Federball! Fangen! Zack – autsch! Biene im Fuß. Wieder ein Opfer für den Weißklee.

Und ich? Ich rette wirklich alles. Schnecken werden über den Weg getragen. Spinnen aus dem Bad rauskomplimentiert. Selbst Wespen werden freundlich ignoriert, solange sie nicht in mein Getränk stürzen. Aber wenn’s um Mücken geht – Schluss mit Empathie. Und bei Bremsen? Keine Gnade. Da endet mein Tierschutz. Sorry, Natur.

Und Weißklee? Tja, der bringt mich an meine gärtnerischen Grenzen.

Denn ich stehe da im Zwiespalt: bienenfreundlich ja – aber nicht auf Kosten kleiner Kinderzehen. Wie oft habe ich schon „Achtung, Weißklee!” gerufen wie eine Rasen-Schiedsrichterin. Und wie oft hat genau in dem Moment ein Kind zielsicher genau in den blühenden Klee getreten. Das ist fast schon ein Talent.

Und natürlich mähen wir im Sommer nicht ständig. Der Rasen soll ja nicht verbrennen, wir sind ja keine Unmenschen! Aber dadurch wird der Klee noch attraktiver – wie ein frisch eröffneter Insektenbiergarten. Die Blüten duften, die Bienen feiern Festival. Und mittendrin: ein unachtsamer Kinderfuß. Bienenstich Deluxe.

Also an alle Bienen da draußen – falls ihr diesen Blog zufällig lest:

Wir lieben euch, wirklich. Wir haben extra Wildblumen, Lavendel, Sonnenhut und sogar extra spät geerntete Küchenkräuter für euch stehen lassen. Wirklich schick, alles für euch!

Aber könntet ihr BITTE den Weißklee auf der Wiese meiden? Wir haben da noch offene Kinderfüße. Und die wollen den Sommer genießen – nicht in Humpelhaltung durchs Wohnzimmer laufen.

Weißklee – schön anzusehen, fies in der Funktion.

Unser Garten bleibt bienenfreundlich. Unsere Füße… tja, mit Einschränkungen. Vielleicht sollten wir Flip-Flops anketten. Oder die Kinder dauerhaft auf Gartenmöbel setzen. Oder den Weißklee mit einem Schild versehen: „Betreten auf eigene Gefahr – Bienentreffpunkt!“

Bis dahin: Augen auf beim Barfußlauf.

Der Klee schläft nie.