Gestern hatten wir einen spannenden Termin! Wobei, ehrlich gesagt hatte ich einen etwas langweiligen, öden und trockenen Termin vor Augen. Da war ich etwas voreingenommen, aber ich wurde mehr als positiv überrascht. Fangen wir aber erstmal von vorne an…
Die Grundschule meines ältesten Sohnes nimmt an dem kulturellen Bildungsangebot ‚JeKits‘ teil.
JeKits? Was ist das denn überhaupt? Das erste JeKits-Jahr bietet eine musikalische Grundbildung für alle Kinder der Klasse als Einstieg in das gemeinsame Musizieren. So machen die Kinder grundlegende Erfahrungen mit Musik in ihrer Klassengemeinschaft. Hinterher können sich die Schulen noch spezialisieren, auf Instrumente, Tanzen oder Singen! An unserer Schule bedeutet es, jedem Kind ein Instrument. So haben die Kinder ab der 2. Klasse die Möglichkeit sich ein Instrument aus dem Angebot der Musikschule auszusuchen und können dann den Musikunterricht während der Schulzeit absolvieren.
Man bezahlt dafür monatlich als Eltern einen kleinen Beitrag und die Kinder bekommen während der Zeit das Instrument kostenlos zur Verfügung gestellt. Toll, denn so haben auch einkommensschwache Eltern die Möglichkeit Kindern trotzdem das Erlernen eines Instrumentes zu ermöglichen.
So und wir hatten dazu gestern die Infoveranstaltung, bei der die Instrumente vorgestellt worden sind und die Kinder so leichter eine Entscheidung treffen können, welches Instrument sie nach den Ferien lernen möchten.
Machen wir uns nichts vor, wenn man seit seiner Kindheit mit Musikschulen nicht weiter in Berührung gekommen ist, dann hat man davon eher ein eingestaubtes und langweiliges Bild. So war es zu meiner Zeit. Musiklehrer die wenig Geduld für die Kinder hatten, man wurde damals auch nicht wirklich gefragt worauf man Lust hatte, meist hat man die Instrumente der Eltern, oder Geschwister übernommen. Ja, auch ich habe ein Instrument gelernt und war damit damals alles andere als glücklich. Was ich gespielt habe? Das Akkordeon.
Ich bin dann also gestern mit meinem Sohn, relativ voreingenommen, zum Bürgerhaus und hatte meiner Mutter schon vorab gesagt, dass es wohl nicht lange dauern würde.
Als wir schon dort ankamen wehte mir ein völlig anderer Wind entgegen, es war dort bunt, fröhlich und voller gut gelaunter, motivierter Menschen.
Mein Sohn bekam direkt eine Laufkarte in die Hand gedrückt, die Laufkarten hatte unterschiedliche Farbe, entsprechend der Farbe der Laufkarte haben sich dann Gruppen gebildet. Zu Beginn gab es erstmal eine kurze Begrüßung und dann hörte man immer wieder im Saal kurz aufspielende Instrumente. Daraufhin wurden die Kinder dann gefragt, um welches Instrument es sich denn wohl handeln könnte und dann gab es im Anschluss nochmal eine ausführliches Vorspiel des Instrumentes. Das kam ausgesprochen gut bei den Kindern an, sie suchten wie wild, wo sich das Instrument wohl versteckt hatte und hörten noch faszinierter beim Vorspiel zu.
Und dann ging es los. Die Kinder gingen mit ihren Gruppen in die verschiedensten Räumen, dort wartete bereits ein Musiklehrer mit seinem Instrument auf die Kinder. Und nun die größte Überraschung, die Kinder durften nicht nur gucken, sie durften alle Instrumente ausprobieren, in die Hand nehmen und entdecken. Zwischen den Vorstellungen hatten die Kindern auch eine Pause, da durften sie eine Waffel essen, Apfelschorle trinken und Mama und Papa konnten sich einen heißen Kaffee gönnen. Alles umsonst, aber gerne gegen eine kleine Spende. Denn diese tolle Vorstellung war nur mit Hilfe des Fördervereins der Musikschule möglich und so ein Förderverein lebt bekanntlich von Spenden.
https://www.foerderverein-musikschule-selm.de/
Was für Instrumente durften wir alles kennenlernen? Die Blockflöte, den Kontrabass, die Cajon, die Querflöte, das Akkordeon, die Klarinette, das Keyboard, die Gitarre und die Geige.
Im Anschluss hab ich mit meinem Sohn nochmal Platz im Café gefunden, wir haben die Veranstaltung bei einer Waffel und einem Getränk nochmal in Ruhe Revue passieren lassen, und mit den ein oder anderen Eltern das Gespräch gesucht, dann sind wir nach Hause. Wir waren absolut begeistert und waren letztendlich über 3 Stunden weg.
Mein Sohn hatte bereits vor der Veranstaltung einen klaren Favoriten und bei dem bleibt es auch wohl. Obwohl er ganz toll mit der Klarinette zurecht gekommen ist, aber letztendlich muss er es entscheiden. Immerhin muss er auch dafür üben und das wird nicht einfach, hier muss eben konsequent täglich ein wenig geübt werden, was auch die Musiklehrer erwähnt haben.
Ich bin gespannt, wie er sich schlägt, aber nach dieser tollen Veranstaltung bin ich da ziemlich guter Dinge! Und finde es toll, dass es solch ein tolles Bildungsangebot an unserer Schule gibt.